25hours Hotel 4 Tage Woche im Fokus
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Löst die 4-Tage-Woche den Fachkräftemangel?

10.07.2024 | Hochschule München

Das Team des 25hours Hotel The Royal Bavarian am Hauptbahnhof in München hat sie eingeführt und ist begeistert. Das Hotel ist Teil des Forschungsprojekts von HM-Professor Simon Werther von der Hochschule München. Dieser arbeitet zu New Work und Mitarbeitendenzufriedenheit und kann sich auch andere Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel in der Branche vorstellen

Die 4-Tage Woche: Für HM-Professor Simon Werther nur eine von mehreren wirksamen Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel in der Tourismusbranche (Foto: privat)
Die 4-Tage Woche: Für HM-Professor Simon Werther nur eine von mehreren wirksamen Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel in der Tourismusbranche (Foto: privat)

Der Fachkräftemangel trübte bereits vor Corona positive Zukunftsaussichten der Tourismusbranche – und deren Situation hat sich seither nicht verbessert. Lockdowns und Kurzarbeit gepaart mit niedrigen Gehältern führten zur Abnahme der Zahl von Fachkräften und Mitarbeitenden. Einige Betriebe setzen zur Lösung der Personalprobleme auf die 4-Tage-Woche bei vollem Gehalt. Mit Erfolg: Dieses Angebot zieht Arbeitskräfte an, die sich eine bessere Work-Life-Balance wünschen.

4-Tage-Woche: positive Effekte, aber „kein Allheilmittel“

Bereits seit 2021 können sich Mitarbeitende des 25hours Hotel The Royal Bavarian in München für die 4-Tage-Woche entscheiden. „Seitdem sind unsere Mitarbeitenden ausgeglichener und produktiver. Die Anzahl der Bewerbungen ist gestiegen, während die Personalabgänge gesunken sind“, sagt General Manager Frank Beiler.

Zwar führt die neue Arbeitszeitregelung in einer Branche mit viel Präsenzarbeit zu höheren Lohnkosten, senkt aber auch die Kosten für die Personalgewinnung. Trotz dieser positiven Effekte sieht Prof. Dr. Simon Werther von der Fakultät für Tourismus der HM die 4-Tage-Woche nicht als Allheilmittel gegen den Fachkräftemangel.

Der Professor forscht zu deren vielfältigen Effekten und anderen Maßnahmen von New Work – kürzlich auch im Rahmen eines Forschungsprojekts des Bayerischen Zentrums für Tourismus (BZT) und mit den Bachelor- und Masterstudierenden der Fakultät für Tourismus.

Zufriedene Mitarbeitende nicht nur durch 4-Tage-Woche

Wenn ein touristisches Unternehmen die 4-Tage-Woche anbietet, kommt es nachweislich zu einer höheren Anzahl an Bewerbungen und zu einer schnelleren Stellenbesetzung. Das kann aber nachlassen, wenn mehr Unternehmen diese anbieten“, sagt der Experte. Langfristig ist es noch nicht erwiesen, dass die gestiegenen Lohnkosten durch produktiveres Arbeiten oder kürzere Betriebszeiten ausgeglichen werden können.

Werthers Forschung zeigt, dass andere New Work-Maßnahmen wie Führung auf Augenhöhe und kontinuierliche Personalentwicklung eine größere Wirkung auf die Zufriedenheit des Personals haben. Es gilt zudem weitere Arbeitszeiten-Modelle einzuführen, die optimal zu individuellen Lebensstilen und Betrieben passen können. Dem Fachkräftemangel lässt sich aus seiner Sicht mittel- bis langfristig nur mit unterschiedlichsten Maßnahmen begegnen.

Über Prof. Dr. Simon Werther

Prof. Dr. Simon Werther ist seit 2020 Professor für Leadership an der Fakultät für Tourismus der Hochschule München. Er ist Mitglied der Forschungsgruppe New Work an der HM. Der studierte Psychologe promovierte in Wirtschaftspsychologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Er war Geschäftsführer mehrerer Unternehmen wie dem Münchner Institut für systemische Weiterbildung (misw). Als wissenschaftlicher Beirat des People Tech Startups HRinstruments und als Co-Vorsitzender der Jury des HR Innovation Awards beschäftigt er sich mit Fragestellungen an der Schnittstelle zwischen Psychologie, Technologie und Betriebswirtschaft. 

  • Weitere Informationen: Das Thema der 4-Tage-Woche ist auch Teil der Wissenskampagne Mindsnacks der Hochschule München

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